Meine Haltung

Haltung als Heilpraktiker

Heilpraktiker – zugelassen nur für Psychotherapie zu sein bedeutet für mich schlicht, die Erlaubnis zu haben, Psychotherapie ausüben zu dürfen. Die heilkundliche Arbeit mit Menschen beinhaltet für mich stets eine selbstkritische Haltung in Bezug auf das eigene Handeln sowie auf die Methodenwahl. Es ist für mich selbstverständlich, medizinische, psychologische und allgemein wissenschaftliche Erkenntnisse zu berücksichtigen und meine Arbeit dahingehend zu überprüfen. Ich bin der festen Überzeugung, dass es engagierte Wissenschaftler*innen gibt, die mit bestem Wissen und Gewissen neue oder alte Heilmethoden untersuchen. Manchmal kommen sie schlicht zu dem Ergebnis, dass diese nur eine Placebo-Wirkung haben oder nicht besser wirken als etablierte Verfahren.

Wer heilt hat Recht?

„Wer heilt hat Recht“ ist ein häufiges Scheinargument bei Diskussionen um alternative Heilverfahren. Ich teile dieses Argument nicht. Mitunter werden damit theoretische Konzepte eines Heilverfahrens verteidigt, die wissenschaftlich nicht haltbar sind. Dieses Argument ignoriert, dass 1. eine Theorie fehlerhaft sein kann und gleichzeitig die Methode funktionieren kann, 2. die Methode eigentlich nicht funktioniert, aber die Beziehung zwischen Therapeut*in und Klient*in die Heilung begünstigt oder 3. im schlechtesten Fall, die gesamte Methode fehlerhaft ist und gleichzeitig eine spontane Heilung stattgefunden hat. Es erfolgt oftmals keine Differenzierung zwischen Kausalität (A führt zu B) und Korrelation (A und B geschehen zufällig gleichzeitig).

Distanz zu esoterischen Theorien

Ich distanziere mich von wissenschaftlich nicht haltbaren Konzepten, die psychische Herausforderungen als „energetische Blockaden“ betrachten. Diese Methoden gehen z.T. davon aus, dass seelische Heilung stattfindet, wenn nur die richtigen Körperpunkte, die richtigen Mittel gefunden wurden oder Energien außerhalb des Körpers bereinigt wurden. Wie oben beschrieben können hier durchaus Wirkungen auftreten, jedoch können diese womöglich bodenständig erklärt werden (allgemein gültige Wirkprinzipien in der Psychotherapie, Reaktionen des autonomen Nervensystems u.ä.) und sind keine Bestätigung für energetische Konzepte.

Veränderung in kleinen bodenständigen Schritten

Wie auch körperliches Training ist für mich Psychotherapie ein kontinuierlicher Weg der Arbeit an sich selbst. Es gibt keine Abkürzungen. Möchte ich meine körperliche Haltung verbessern und Schmerzen reduzieren, muss ich zielgerichtet trainieren (= Muskelaufbau). Möchte ich meine seelische Haltung verbessern und seelische Schmerzen reduzieren, muss ich in kleinen Schritten Fähigkeiten trainieren. Ich darf meine Werte bestimmen, mich reflektieren sowie Neues ausprobieren (= Bahnung neuronaler Verbindungen) – alles selbstverständlich in einem wertschätzenden Rahmen.

 

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